Aufbau und Struktur der Ausbildung

Wie wird man Traumabegleiter? Wer kann alles Traumabegleiter werden?
Sie haben bereits eine Teilnehmerin und eine Referentin der Ausbildung in christlicher Traumabegleitung kennen gelernt. Nun wollen wir uns den Inhalten und dem Aufbau der Ausbildung auseinandersetzen.

Grundsätzlich nehmen erfahrene Seelsorger, christliche Berater und Psychotherapeuten an der Schulung teil. Traumabegleiter sind all die Menschen, die traumatisierte Menschen kompetent auf dem Wiederherstellungsweg begleiten. Betroffene können dabei vielfältige Unterstützung brauchen. Ideal wäre es, wenn Seelsorger, Berater und Therapeuten zusammen arbeiten würden, denn jeder hat besondere Schwerpunkte, mit denen man Betroffenen weiterhelfen kann. Und jeder Mensch ist bekanntlich einzigartig und benötig deshalb auch auf ihn abgestimmte Hilfe.
Während der Ausbildung lernen die Teilnehmer wodurch Traumata verursacht werden. Sie lernen außerdem die verschiedensten Traumafolgestörungen mit ihren Symptomen kennen und lernen sie zu erkennen. Das hilft ihnen die Betroffenen in ihrer jeweiligen Situation zu verstehen.

Die Christliche Traumabegleitung folgt einem Etappenschema:
In Etappe 1 geht es darum Vertrauen zum dem Betroffenen aufzubauen, ihn zu stabilisieren, dessen Ressourcen zu mobilisieren und Informationen über den Zusammenhang von Trauma und den Folgen zu geben.
In der nächsten Etappe versucht der Traumabegleiter eine innere und äußere Sicherheit bei dem Betroffenen herzustellen. Überflutungen, Gefühle, Bilder und ungewollte Gedanken bedrohen die Betroffenen oft mehr als äußere Gefahren.
Etappe 3 dient dazu sich mit dem Inneren zu beschäftigen. Es geht darum, das, was innen ist, kennen und verstehen zu lernen. Anfangs ist das Innere oft von Angst geprägt. Diese gilt es zu lindern. Oft hilft hier die Beziehung zu Jesus.
Die vorletzte Etappe hat zum Ziel sich mit den Traumabildern auseinander zu setzen. Mit Hilfe von Distanzierungsmöglichkeiten kann der Film von damals betrachtet werden, die Traumasplitter zusammengebracht, das ganze Geschehen verstanden und der Vergangenheit zugeordnet werden. Aus dem ehemals unerträglich Schrecklichem wird eine Erinnerung von Trost, Reinigung, Geborgenheit und Heilung.
Etappe Nummer 5: Nachdem die Betroffenen begriffen haben, was sie alles erlebt und erlitten haben, brauchen sie Zeit und Begleitung beim Trauern. So kann schließlich eine Neuorientierung in ihrem Leben erfolgen. Sie schöpfen neue Hoffnung und erleben ihr Leben wieder als lebenswert.

Für alle Etappen gibt es Werkzeuge, Anleitungen, Ideen, wie man Betroffene stärken, ermutigen und begleiten kann. Der christliche Glaube spielt dabei als wertvolle Ressource eine ganz besondere Rolle. Aber ebenso werden die wertvollen Erkenntnisse der modernen Traumatherapie vermittelt und erlernt. In der Ausbildung werden nicht nur theoretische Hintergründe, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und verschiedene traumatherapeutische Ansätze besprochen, sondern anhand von vielen praktischen Beispielen und eigenen Übungen und Selbsterfahrungen die Vorgehensweise der Traumabegleitung erlernt.

Seminarteilnehmerin Nr. 1

Hannelore Trieben

Hannelore Trieben

Heute möchten wir ihnen Hannelore Trieben aus Hamburg vorstellen. Sie ist eine der Seminarteilnehmerinnen, die sich aktuell zu Traumatherapeuten ausbilden lassen. Die gelernte Kinderkrankenschwester wünscht sich mehr „Christen im Gesundheitswesen“ und Angebote wie Sprechstunden und Seelsorge für chronisch Kranke und Krankengottesdienste.
Sie selbst ist auf die Arbeit von Nestli durch Team.F aufmerksam geworden.
Ihr ist es wichtig ihren Glauben auch im Alltag und im Beruf zu leben: „Ich brauche Sicherheit und gutes Handwerkszeug für meine praktische Arbeit mit Gott und die bekomme ich hier“. Ihr hilft es in den Seminaren und Predigten das Wort Gottes zu betrachten und zu sehen, wie es anderen Menschen weiterhelfen kann und sie ermutigt.
Wenn sie in ein paar Worten die Nestli-Seminare beschreiben müsste, würde sie das folgendermaßen tun: praktisch, fundiert, gute Atmosphäre, geborgen, angenommen, geschätzt und verstanden.

Los geht´s!

Schrift für Schritt werden wir in diesem Blog die Mitarbeiter von Nestli e.V. porträtieren, Bücher zum Thema vorstellen und Einblicke in den Alltag des Vereins geben.
Den Anfang macht Katja Koblischke:
Die Nestli-Seminare könnten nicht ohne die hierfür notwendigen Dozenten angeboten werden. Katja Koblischke ist eine der Mitdozentinnen. Von Beruf ist sie Krankenschwester und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Außerdem hat sie eine traumatherapeutische Ausbildung. Ihr Wunsch war es die Traumarbeit auszuweiten. Doch in ihrer Heimat (Nähe Köln) gab es hierfür keine Möglichkeit. Deshalb entschied sie sich die 450 km weit entfernte Arbeit von Nestli in Kleinried zu unterstützen.
Die Besonderheit an der Arbeit liegt für sie darin, dass hier die traumatherapeutische Arbeit mit dem christlichen Glauben verknüpft ist und Praxis und Neurowissenschaft in einem guten Verhältnis stehen. Ihr Ziel ist es ein breites Netzwerk für Traumatherapie aufzubauen: „Ich wünsche mir, dass immer mehr traumatisierte Menschen den Weg vom ‚Überleben‘ ins Leben finden“.

Katja Koblischke

Katja Koblischke

Herzlich Willkommen!

Schön, dass sie den Weg auf diese Seite gefunden haben. Hier finden sie Informationen zu unserer Spendenkampagne „Ein Haus für Nestli“. Im Laufe der nächsten Wochen werden wir hier immer wieder Neues über unsere Arbeit berichten. Es lohnt sich also regelmäßig vorbei zu schauen.

Der Nestli e.V. möchte seine Arbeit weiter ausbauen und deshalb soll das Seminarhaus in Kleindried erworben und renoviert werden.

Doch was genau macht der Nestli-Verein eigentlich?